XXIII. Tagung der AG Musik im VBS
„Populäre Musik in der Arbeit mit blinden und sehbehinderten Kindern und Jugendlichen"
Dienstag, den 4.10. bis Freitag, den 07.10. 2011
in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg
Dienstag, den 4.10. bis Freitag, den 07.10. 2011
in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg
Unsere Einladung richtet sich an Kolleginnen und Kollegen in Schule, Internat und in allen Fördereinrichtungen, die für ihre Arbeit mit blinden und sehbehinderten Kindern und Jugendlichen umsetzbare Anregungen und Materialien zu diesem Thema suchen.
Als Hauptreferenten konnten wir Herrn Prof. Dr. Jürgen Terhag von der Universität Köln gewinnen. Prof. Terhag, unter anderem auch Bundesvorsitzender des Arbeits-kreises für Schulmusik und allgemeine Musikpädagogik, beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema „Populäre Musik“ und hat mehrere Publikationen hierzu verfasst.
Sein Angebot innerhalb unserer Tagung steht unter dem Motto
und umfasst das spielerische vokale und instrumentale Musizieren mit leistungsmäßig heterogenen Gruppen. Das Live-Arrangement (LA) wird als eine zeitgemäße Form der Ensemble-Leitung vorgestellt.
Mittels praktischer Übungen werden u.a. folgende Bereiche thematisiert:
Diese Inhalte sind im besonderen Maße dazu geeignet, Wahrnehmung, Körper-erfahrung, Motorik und Bewegungskoordination unserer Schülerinnen und Schüler zu fördern.
Die Aufmerksamkeit richtet sich deshalb auf Möglichkeiten der blinden- und sehbehindertengemäßen Vermittlung mit Blick auf verschiedene Altersstufen und Lerngruppen sowie auf die Arbeit mit Mehrfachbehinderten.
Daraus ergibt sich die Differenzierung der Gruppenarbeit nach den Anforderungen im Elementarbereich (Gruppe A) und im weiterführenden Bereich (Gruppe B).
Spezielle Fachkenntnisse sind nicht Vorraussetzung für die Teilnahme, dafür Freude am musikalischen Tun in der Gruppe.
Als Hauptreferenten konnten wir Herrn Prof. Dr. Jürgen Terhag von der Universität Köln gewinnen. Prof. Terhag, unter anderem auch Bundesvorsitzender des Arbeits-kreises für Schulmusik und allgemeine Musikpädagogik, beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema „Populäre Musik“ und hat mehrere Publikationen hierzu verfasst.
Sein Angebot innerhalb unserer Tagung steht unter dem Motto
Warmups – Live-Arrangements – Populäre Musik |
und umfasst das spielerische vokale und instrumentale Musizieren mit leistungsmäßig heterogenen Gruppen. Das Live-Arrangement (LA) wird als eine zeitgemäße Form der Ensemble-Leitung vorgestellt.
Mittels praktischer Übungen werden u.a. folgende Bereiche thematisiert:
- Spielerische Stimmbildung und Musiktheorie
- notenfreie und körperorientierte Vermittlungsmethoden
- Bandarbeit mit Populärer Musik
- fließende Übergänge zwischen Vokal- und Instrumentalensembles
stilistisch freies und gebundenes Arbeiten mit Latin Percussion - schülerorientierter Umgang mit Klangexperimenten
Diese Inhalte sind im besonderen Maße dazu geeignet, Wahrnehmung, Körper-erfahrung, Motorik und Bewegungskoordination unserer Schülerinnen und Schüler zu fördern.
Die Aufmerksamkeit richtet sich deshalb auf Möglichkeiten der blinden- und sehbehindertengemäßen Vermittlung mit Blick auf verschiedene Altersstufen und Lerngruppen sowie auf die Arbeit mit Mehrfachbehinderten.
Daraus ergibt sich die Differenzierung der Gruppenarbeit nach den Anforderungen im Elementarbereich (Gruppe A) und im weiterführenden Bereich (Gruppe B).
Spezielle Fachkenntnisse sind nicht Vorraussetzung für die Teilnahme, dafür Freude am musikalischen Tun in der Gruppe.
Referenten
Martin Huwyler, Sonnenberg, Schule für sehgeschädigte Kinder und Jugendliche Baar / Zug
„Cool, ich wollte schon immer im Backgroundchor von Rihanna, Abba und Bruno Mars singen“
Weil die Songs von Stars textlich und melodisch oft zu schwierig sind, liegt im Backgroundchor eine große Chance für unsere Schüler aktiv dabei zu sein und intuitive Mehrstimmigkeiten auszuprobieren.
Sola Tetzlaff, Johann-August-Zeune-Schule für Blinde Berlin
„Rhythmus ganz und gar“
Ausgehend von den Bewegungsarten gehen, laufen, schleichen erarbeitet Sola Tetzlaff mit Körperpercussion, Trommeln und anderen Instrumenten wie Boomwhackers und Klangstäben Spielmöglichkeiten und Liedbegleitungen im Elementarbereich.
Markus Rummel, Musiktherapeut an der Graf-zu-Bentheim-Schule Würzburg
„Musik in der Therapie – Wirkung und Anspruch“
Markus Rummel berichtet von seiner therapeutische Arbeit mit offenen Gruppen. Der Schwerpunkt liegt auf Kriterien für die Auswahl von Musik: „Welche - wann am Besten - wie lange - mit welcher Wirkung?“
Stephanie Karges, Graf-zu-Bentheim-Schule Würzburg
„Einfache Tänze zur Popularmusik“
Musik und Tanz sind eng miteinander verbunden. „Groove“ besitzt die Eigenschaft, innere Anteilnahme am rhythmischen Geschehen und an Bewegungsfreude hervorzurufen. Die Bewegungsfreude zur populären Musik und die blindengemäße Vermittlung stehen hier im Mittelpunkt.
Oliver Mielke, Karl-Tietenberg-Schule, Förderschule Sehen, Düsseldorf
„Bandarbeit mit Jugendlichen und solchen, die es werden wollen“
In dem Workshop werden Hörgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler aufgegriffen und mit einfachen Mitteln umgesetzt. Instrumentalkenntnisse sind nicht erforderlich.
„Cool, ich wollte schon immer im Backgroundchor von Rihanna, Abba und Bruno Mars singen“
Weil die Songs von Stars textlich und melodisch oft zu schwierig sind, liegt im Backgroundchor eine große Chance für unsere Schüler aktiv dabei zu sein und intuitive Mehrstimmigkeiten auszuprobieren.
Sola Tetzlaff, Johann-August-Zeune-Schule für Blinde Berlin
„Rhythmus ganz und gar“
Ausgehend von den Bewegungsarten gehen, laufen, schleichen erarbeitet Sola Tetzlaff mit Körperpercussion, Trommeln und anderen Instrumenten wie Boomwhackers und Klangstäben Spielmöglichkeiten und Liedbegleitungen im Elementarbereich.
Markus Rummel, Musiktherapeut an der Graf-zu-Bentheim-Schule Würzburg
„Musik in der Therapie – Wirkung und Anspruch“
Markus Rummel berichtet von seiner therapeutische Arbeit mit offenen Gruppen. Der Schwerpunkt liegt auf Kriterien für die Auswahl von Musik: „Welche - wann am Besten - wie lange - mit welcher Wirkung?“
Stephanie Karges, Graf-zu-Bentheim-Schule Würzburg
„Einfache Tänze zur Popularmusik“
Musik und Tanz sind eng miteinander verbunden. „Groove“ besitzt die Eigenschaft, innere Anteilnahme am rhythmischen Geschehen und an Bewegungsfreude hervorzurufen. Die Bewegungsfreude zur populären Musik und die blindengemäße Vermittlung stehen hier im Mittelpunkt.
Oliver Mielke, Karl-Tietenberg-Schule, Förderschule Sehen, Düsseldorf
„Bandarbeit mit Jugendlichen und solchen, die es werden wollen“
In dem Workshop werden Hörgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler aufgegriffen und mit einfachen Mitteln umgesetzt. Instrumentalkenntnisse sind nicht erforderlich.
Tagungsprogramm
Dienstag, 04.10.2011
Mittwoch, 05.10.2011
Donnerstag, 06.10.2011
Freitag, 07.10.2011
14:30 | Kaffee | |
15:00 | Begrüßung | Vorstellungsrunde und Organisatorisches |
16:30 | Martin Huwyler | Cool, ich wollte schon lange mal im Backgroundchor von Abba, Rihanna und Bruno Mars, mitsingen! |
18:00 | Abendessen | |
19:00 | Prof. Terhag | „Warmups“ |
Im Anschluss stellt Horst Grossnick seine neue CD vor. |
Mittwoch, 05.10.2011
08:30 | Frühstück | |
09:15 | Prof. Terhag | Live-Arrangement – Vom Pattern zum Song |
12:00 | Mittagessen | |
14:30 | Kaffee | |
15:00 – 18:00 | A Prof. Terhag | Kleinschrittige Arbeit mit Warmups und Live-Arrangements |
15:00 – 16:30 | B 1 Oliver Mielke | Bandarbeit mit Jugendlichen und solchen, die es werden wollen |
B 2 Markus Rummel | Musik in der Therapie – Wirkung und Anspruch | |
16:45 – 18:00 | B 1 Stephanie Karges | Einfache Tänze zur Popularmusik |
B 2 Oliver Mielke | Bandarbeit mit Jugendlichen und solchen, die es werden wollen | |
18:00 | Abendessen | |
19:00 | Diskussionsforum - Kollegialer Erfahrungsaustausch in der Arbeit
|
Donnerstag, 06.10.2011
08:30 | Frühstück | |
09:15 | Prof. Terhag | Live-Arrangement – Leitungsübungen |
12:00 | Mittagessen | |
14:30 | Kaffee | |
15:00 | B Prof. Terhag | Warmups und Live-Arrangements für Fortgeschrittene |
A Sola Tetzlaff | Rhythmus ganz und gar | |
17:00 | Prof. Terhag | Abschlussplenum |
18:00 | Abendessen | |
19:00 | Präsentationen aus den Workshops |
Freitag, 07.10.2011
08:30 | Frühstück | |
09:30 | Stefanie Karges | Einfache Tänze zur Popularmusik |
Markus Rummel | Musik in der Therapie – Wirkung und Anspruch | |
10:45 | Nora Nienke | „Peppige Songs“ zum Mitsingen |
11:15 | Resümee und Ausblick – Kongress vom 30.07. – 03.08.2012 in Chemnitz; Tagung 2012 in Marktoberdorf |
|
12:00 | Mittagessen |
Nachlese
Unter dem Motto „Hören statt Lesen“ vermittelte der Hauptreferent Prof. Dr. Jürgen Terhag, Köln, den 44 Teilnehmern auf spielerische Weise musikalische Warmups als „Klassenmusizieren en miniature“. Die Kollegen und Kolleginnen kamen aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern wie Schule, Internat, Wohngruppen und Werkstätten. Etwa ein Drittel der Teilnehmer bezeichnete sich im Hinblick auf Musik als „fachfremd“.
Anhand von Körperpercussion und Vocalpercussion erarbeitete Prof. Terhag verschiedene Formen von Warmups in Hinblick auf die Gestaltung von Live-Arrangements mit leistungsheterogenen Gruppen.
Mit Körperklängen wie „Klatschen, Stampfen und Schnipsen“ und den verschiedenen Bewegungs- und Gangarten sowie rhythmischen Schlägen auf Brustkorb, Oberschenkel, Arme etc. bildet die Körperpercussion zusammen mit der Stimme häufig den Einstieg in ein Warmup und weiterführend in ein Musik-Arrangement.
Durch das zeitliche Zusammenfallen von Klang und Bewegung übernimmt der Körper hier einige Funktionen der Notenschrift. So werden musikalische Eigenschaften durch Körper-percussion spürbar, gestaltbar und erinnerbar gemacht.
Für den späteren Einsatz von Instrumenten lassen sich mittels Bodypercussion und Vocussion sämtliche Probleme des Zusammenspiels und Aufeinander-Hörens beim Klassenmusizieren spielerisch bewältigen. So wird das selbstverständlich erforderliche Training nicht durch Üben, sondern durch Musizieren gestaltet.
Die Workshops, durchgeführt von Kollegen aus der Sehgeschädigtenpädagogik, waren thematisch breit gefächert und auf die verschiedenen Arbeitsfelder der Teilnehmer abgestimmt.
Martin Huwyler, Baar/Zug, begeisterte gleich zu Beginn mit seinem Workshop „Cool, ich wollte schon immer im Backgroundchor von Rihanna, Abba und Bruno Mars singen“ die gesamte Teilnehmerschaft. Weil die beliebten Songs von Stars textlich und melodisch oft zu schwierig sind, liegt im Backgroundchor eine große Chance für unsere Schüler aktiv dabei zu sein und intuitive Mehrstimmigkeiten auszuprobieren. Martin Huwyler bot eine Fülle von Material und Ideen, die sogleich mit Schwung umgesetzt wurden.
Der Workshop „Musik ganz einfach“ durchgeführt von Sola Tetzlaff, Berlin, war für all diejenigen konzipiert, die Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ unterrichten oder fördern. Diese Arbeit basiert auf dem elementaren Musizieren, d.h. einfache Motive, Melodien, Rhythmen und Bewegungen bilden die Grundlage für die musikalische Arbeit und werden je nach den Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen vereinfacht, erweitert oder kombiniert angeboten.
Sola Tetzlaff erarbeitete mit den Teilnehmern verschiedene Lieder und deren Begleit-möglichkeiten auf Trommeln, Orff-Instrumenten und Boomwhakern. Ausgehend von der Handhabung und der Spielweise der verschiedenen Instrumente wurden einfache Rhythmen geübt und dann zu komplexen Rhythmusmotiven zusammengefasst. Alle angebotenen Lieder und Instrumentalstücke wurden in der Unterrichtspraxis erprobt und haben sich dort bewährt. Viele davon sind im Unterrichtsprozess gemeinsam mit den Schülern entstanden oder für sie entwickelt worden. Nach aktivem Musizieren entstanden interessante Diskussionen auch unter dem Gesichtspunkt der Anwendbarkeit in den unterschiedlichen Einrichtungen. Zwei Instrumentalstücke wurden von den Teilnehmern am Abschlussabend präsentiert.
Markus Rummel, Würzburg gab zum Thema „Musik in der Therapie – Wirkung und Anspruch“ interessante Einblicke in seine musiktherapeutische Arbeit mit offenen Gruppen. Der Schwerpunkt lag auf Kriterien für die Auswahl von Musik im therapeutischen Setting. Hier wurde noch einmal besonders deutlich, dass sich die Musiktherapie von der musikpädagogischen Arbeit - mit ihrer sicher unumstrittenen therapeutischen Wirkung in unserem Arbeitsfeld - deutlich abgrenzt und eine andere Zielsetzung hat.
Stefanie Karges, Würzburg, stellte in ihrem Workshop „Einfache Tänze zu populärer Musik“ zu Beginn drei kleine rhythmische Sprechstücke in Verbindung mit einfacher Bodypercussion vor und tanzte diese mit den Teilnehmern. Danach erarbeitete sie einfache Tanzchoreographien zu bekannten Songs aus dem Pop- und Rockbereich sowie dem Hip-Hop.
Anhand von Videoausschnitten präsentierte sie einfache Tänze, die im Rahmen von Theaterprojekten aufgeführt wurden. Hierbei kamen Bewegungen und Requisiten zum Einsatz, die den Textinhalt des jeweiligen Songs verdeutlichten. Die motivierten Workshopteilnehmer setzten viele dieser Tänze sogleich in die Praxis um.
Oliver Mielke, Düsseldorf, vermittelte in seinem Workshop „Bandarbeit mit Jugendlichen und solchen die es werden wollen“ den TeilnehmerInnen seine Methodik aktuelle Popsongs in einer Schülerband zu erarbeiten, deren Mitglieder sehr unterschiedliche und selbst keine instrumentalen Vorkenntnisse und Fähigkeiten mitbringen. So bekommt jedes Bandmitglied im Rahmen seiner musikalischen Möglichkeit eine relativ leichte Aufgabe. Die Herausforderung besteht darin, mit einfachen Mitteln einen guten Gesamtsound zu kreieren. Dies gelang auch in diesem Workshop. Die beachtlichen Ergebnisse - aktuelle Hits „Waka Waka“, „Just the way you are“, „Stadt“ sowie der altbekannte Hit „Aber bitte mit Sahne“ - wurden dann am Präsentationsabend mit Begeisterung aufgeführt.
Mit „peppigen Songs zum Mitsingen“ gelang es Nora Nienke, Leipzig, am Freitagmorgen alle müden Sänger wieder in Schwung zu bekommen.
Am Ende gab es jede Menge positive Rückmeldungen zu der gelungenen Tagung und die Teilnehmer konnten eine Fülle von Material und Anregungen für die rhythmisch-musikalische Arbeit mit nach Hause nehmen.
Beate Hesse
Anhand von Körperpercussion und Vocalpercussion erarbeitete Prof. Terhag verschiedene Formen von Warmups in Hinblick auf die Gestaltung von Live-Arrangements mit leistungsheterogenen Gruppen.
Mit Körperklängen wie „Klatschen, Stampfen und Schnipsen“ und den verschiedenen Bewegungs- und Gangarten sowie rhythmischen Schlägen auf Brustkorb, Oberschenkel, Arme etc. bildet die Körperpercussion zusammen mit der Stimme häufig den Einstieg in ein Warmup und weiterführend in ein Musik-Arrangement.
Durch das zeitliche Zusammenfallen von Klang und Bewegung übernimmt der Körper hier einige Funktionen der Notenschrift. So werden musikalische Eigenschaften durch Körper-percussion spürbar, gestaltbar und erinnerbar gemacht.
Für den späteren Einsatz von Instrumenten lassen sich mittels Bodypercussion und Vocussion sämtliche Probleme des Zusammenspiels und Aufeinander-Hörens beim Klassenmusizieren spielerisch bewältigen. So wird das selbstverständlich erforderliche Training nicht durch Üben, sondern durch Musizieren gestaltet.
Die Workshops, durchgeführt von Kollegen aus der Sehgeschädigtenpädagogik, waren thematisch breit gefächert und auf die verschiedenen Arbeitsfelder der Teilnehmer abgestimmt.
Martin Huwyler, Baar/Zug, begeisterte gleich zu Beginn mit seinem Workshop „Cool, ich wollte schon immer im Backgroundchor von Rihanna, Abba und Bruno Mars singen“ die gesamte Teilnehmerschaft. Weil die beliebten Songs von Stars textlich und melodisch oft zu schwierig sind, liegt im Backgroundchor eine große Chance für unsere Schüler aktiv dabei zu sein und intuitive Mehrstimmigkeiten auszuprobieren. Martin Huwyler bot eine Fülle von Material und Ideen, die sogleich mit Schwung umgesetzt wurden.
Der Workshop „Musik ganz einfach“ durchgeführt von Sola Tetzlaff, Berlin, war für all diejenigen konzipiert, die Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ unterrichten oder fördern. Diese Arbeit basiert auf dem elementaren Musizieren, d.h. einfache Motive, Melodien, Rhythmen und Bewegungen bilden die Grundlage für die musikalische Arbeit und werden je nach den Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen vereinfacht, erweitert oder kombiniert angeboten.
Sola Tetzlaff erarbeitete mit den Teilnehmern verschiedene Lieder und deren Begleit-möglichkeiten auf Trommeln, Orff-Instrumenten und Boomwhakern. Ausgehend von der Handhabung und der Spielweise der verschiedenen Instrumente wurden einfache Rhythmen geübt und dann zu komplexen Rhythmusmotiven zusammengefasst. Alle angebotenen Lieder und Instrumentalstücke wurden in der Unterrichtspraxis erprobt und haben sich dort bewährt. Viele davon sind im Unterrichtsprozess gemeinsam mit den Schülern entstanden oder für sie entwickelt worden. Nach aktivem Musizieren entstanden interessante Diskussionen auch unter dem Gesichtspunkt der Anwendbarkeit in den unterschiedlichen Einrichtungen. Zwei Instrumentalstücke wurden von den Teilnehmern am Abschlussabend präsentiert.
Markus Rummel, Würzburg gab zum Thema „Musik in der Therapie – Wirkung und Anspruch“ interessante Einblicke in seine musiktherapeutische Arbeit mit offenen Gruppen. Der Schwerpunkt lag auf Kriterien für die Auswahl von Musik im therapeutischen Setting. Hier wurde noch einmal besonders deutlich, dass sich die Musiktherapie von der musikpädagogischen Arbeit - mit ihrer sicher unumstrittenen therapeutischen Wirkung in unserem Arbeitsfeld - deutlich abgrenzt und eine andere Zielsetzung hat.
Stefanie Karges, Würzburg, stellte in ihrem Workshop „Einfache Tänze zu populärer Musik“ zu Beginn drei kleine rhythmische Sprechstücke in Verbindung mit einfacher Bodypercussion vor und tanzte diese mit den Teilnehmern. Danach erarbeitete sie einfache Tanzchoreographien zu bekannten Songs aus dem Pop- und Rockbereich sowie dem Hip-Hop.
Anhand von Videoausschnitten präsentierte sie einfache Tänze, die im Rahmen von Theaterprojekten aufgeführt wurden. Hierbei kamen Bewegungen und Requisiten zum Einsatz, die den Textinhalt des jeweiligen Songs verdeutlichten. Die motivierten Workshopteilnehmer setzten viele dieser Tänze sogleich in die Praxis um.
Oliver Mielke, Düsseldorf, vermittelte in seinem Workshop „Bandarbeit mit Jugendlichen und solchen die es werden wollen“ den TeilnehmerInnen seine Methodik aktuelle Popsongs in einer Schülerband zu erarbeiten, deren Mitglieder sehr unterschiedliche und selbst keine instrumentalen Vorkenntnisse und Fähigkeiten mitbringen. So bekommt jedes Bandmitglied im Rahmen seiner musikalischen Möglichkeit eine relativ leichte Aufgabe. Die Herausforderung besteht darin, mit einfachen Mitteln einen guten Gesamtsound zu kreieren. Dies gelang auch in diesem Workshop. Die beachtlichen Ergebnisse - aktuelle Hits „Waka Waka“, „Just the way you are“, „Stadt“ sowie der altbekannte Hit „Aber bitte mit Sahne“ - wurden dann am Präsentationsabend mit Begeisterung aufgeführt.
Mit „peppigen Songs zum Mitsingen“ gelang es Nora Nienke, Leipzig, am Freitagmorgen alle müden Sänger wieder in Schwung zu bekommen.
Am Ende gab es jede Menge positive Rückmeldungen zu der gelungenen Tagung und die Teilnehmer konnten eine Fülle von Material und Anregungen für die rhythmisch-musikalische Arbeit mit nach Hause nehmen.
Beate Hesse