XXVIII. Jahrestagung der AG Musik
„Punkt für Punkt und Schritt für Schritt“
Braillenotenschrift - Musiktherapie - Tanz und Bewegung
4. – 7.10.2016
Bayerische Musikakademie Hammelburg
Braillenotenschrift - Musiktherapie - Tanz und Bewegung
4. – 7.10.2016
Bayerische Musikakademie Hammelburg
Unsere Einladung richtete sich an Kolleginnen und Kollegen in Schule, Internat und in allen Fördereinrichtungen, die für ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen umsetzbare Anregungen und Materialien zu diesen Themenbereichen suchen.
Wir möchten an dieser Tagung einen Fokus auf die internationale Braille-Notenschrift richten und interessierten Kolleginnen und Kollegen Anregungen für den Einsatz der Braille-Notenschrift in ihrem Arbeitsfeld geben.
Die inklusive Beschulung stellt Schüler und auch ihre Lehrer vor eine völlig neue Herausforderung. Auch deshalb ist es besonders wichtig, unser Augenmerk auf das Erlernen und den notwendigen Einsatz der Braille-Notenschrift zu richten. Dieses Angebot richtet sich auch an Musiklehrerinnen und Musiklehrer an Regelschulen, die in ihrer Einrichtung blinde Schüler unterrichten.
Aktive Bewegung und die Musiktherapie bilden einen weiteren Schwerpunkt der Tagung und bieten für diejenigen Kolleginnen und Kollegen, in deren Musikunterricht bzw. musikalischen Arbeit die Braille-Notenschrift nicht zum Einsatz kommt, interessante Alternativen.
Die Musiktherapie bietet blinden und sehbehinderten Menschen einen akustischen Real-Raum, der einerseits Schutz und Abgrenzung von der fordernden Außenwelt bietet, aber auch einen Raum für Entfaltung der Kreativität und für den Ausdruck spontaner Gefühle und Phantasien bereitet. In diesem geschützten Spielraum stehen weder Leistungserwartung noch Bewertung im Vordergrund.
In der Aktion mit Musik können die Kinder neue Möglichkeiten entdecken und im lustvollen Spiel ihre kreativen und schöpferischen Quellen aufspüren.
Bewegungsorientiertes Musizieren, Bodypercussion, Singen mit gleichzeitiger Bewegung und Poptanzformen fördern die Entwicklung von Bewegungsabläufen, der Körperkoordination und Raumorientierung. Gerade die Elemente der Musik bieten für den sozial– emotionalen und motorischen Bereich eine gute Grundlage, weil sie die Gefühlswelt ansprechen und positiv beeinflussen können. Das Tanzen, definiert als interpretierte, rhythmische Bewegung in der Auseinandersetzung mit Partner, Gruppe, Raum, Zeit und Musik, fördert die Kreativität, stärkt das Selbstbewusstsein, macht fit und weckt den Teamgeist.
An dieser Tagung wird es für Kolleginnen und Kollegen einen erweiterten Spielraum geben, gelungene Projekte aus ihren Einrichtungen zu präsentieren und sich darüber auszutauschen.
Wir möchten an dieser Tagung einen Fokus auf die internationale Braille-Notenschrift richten und interessierten Kolleginnen und Kollegen Anregungen für den Einsatz der Braille-Notenschrift in ihrem Arbeitsfeld geben.
Die inklusive Beschulung stellt Schüler und auch ihre Lehrer vor eine völlig neue Herausforderung. Auch deshalb ist es besonders wichtig, unser Augenmerk auf das Erlernen und den notwendigen Einsatz der Braille-Notenschrift zu richten. Dieses Angebot richtet sich auch an Musiklehrerinnen und Musiklehrer an Regelschulen, die in ihrer Einrichtung blinde Schüler unterrichten.
Aktive Bewegung und die Musiktherapie bilden einen weiteren Schwerpunkt der Tagung und bieten für diejenigen Kolleginnen und Kollegen, in deren Musikunterricht bzw. musikalischen Arbeit die Braille-Notenschrift nicht zum Einsatz kommt, interessante Alternativen.
Die Musiktherapie bietet blinden und sehbehinderten Menschen einen akustischen Real-Raum, der einerseits Schutz und Abgrenzung von der fordernden Außenwelt bietet, aber auch einen Raum für Entfaltung der Kreativität und für den Ausdruck spontaner Gefühle und Phantasien bereitet. In diesem geschützten Spielraum stehen weder Leistungserwartung noch Bewertung im Vordergrund.
In der Aktion mit Musik können die Kinder neue Möglichkeiten entdecken und im lustvollen Spiel ihre kreativen und schöpferischen Quellen aufspüren.
Bewegungsorientiertes Musizieren, Bodypercussion, Singen mit gleichzeitiger Bewegung und Poptanzformen fördern die Entwicklung von Bewegungsabläufen, der Körperkoordination und Raumorientierung. Gerade die Elemente der Musik bieten für den sozial– emotionalen und motorischen Bereich eine gute Grundlage, weil sie die Gefühlswelt ansprechen und positiv beeinflussen können. Das Tanzen, definiert als interpretierte, rhythmische Bewegung in der Auseinandersetzung mit Partner, Gruppe, Raum, Zeit und Musik, fördert die Kreativität, stärkt das Selbstbewusstsein, macht fit und weckt den Teamgeist.
An dieser Tagung wird es für Kolleginnen und Kollegen einen erweiterten Spielraum geben, gelungene Projekte aus ihren Einrichtungen zu präsentieren und sich darüber auszutauschen.
Workshops
Horst Großnick, Louis-Braille-Schule in Düren, und Martin Huwyler, Sonnenberg Schule in Baar/Zug:
Sylke Spielbauer, Blindeninstitut Regensburg:
„Musiktherapie mit blinden, seh- und mehrfachbehinderten Kindern und Jugendlichen“
Katharina Stroh, Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule Rodgau:
„Musik spürbar machen - mit Ohren, Körper und Seele“
In diesem Workshop werden Videoausschnitte einiger Choreographien der Tanzgruppe der Friedrich-von-Bodelschwingh Schule gezeigt. Im Anschluss werden diese mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern getanzt und die Umsetzung in deren Praxis im Grundstufenbereich diskutiert. Im Vordergrund steht hier der Spaß am Bewegen und Tanzen.
Ines Riedemann, Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Hamburg:
„Musikstunde unter der Augenbinde“
Dieser Workshop versucht die eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren und Raumerfahrungen als nicht sehende Person zu ermöglichen. Nach einer praktisch orientierten Musikstunde unter der Augenbinde werden die eigenen Wahrnehmungen reflektiert und ausgewertet. Anhand der Erlebnisse erarbeiten wir Strategien für eine konstruktive Zusammenarbeit.
Beate Hesse, Johann-Peter-Schäfer Schule Friedberg:
„Tanzen und Bewegen kann auch für Jugendliche cool sein“
Viele Jugendliche, insbesondere Jungs, finden Tanz und Bewegung zur Musik eher peinlich und „uncool“. In diesem Workshop werden einige erprobte Performances vorgestellt, bei denen auch Bewegungsmuffel zum Mitmachen motiviert werden können.
Thomas Loscher, Johann-Peter-Schäfer-Schule Friedberg
„Das iPad im Musikunterricht mit mehrfach behinderten Schülerinnen und Schülern“
Musizieren mit wenigen Bewegungen ist auch möglich. Gerade das iPad bietet verschiedene Möglichkeiten zum Einbinden von mehrfachbehinderten Schülerinnen und Schülern in musikalische Aktivitäten. In dem Workshop werden im Unterricht erprobte verschiedene kostenfreie Apps vorgestellt sowie grundsätzliche Tipps zum Umgang mit iPads im Musikunterricht gegeben.
Oliver Zenz, Friedberg:
„Musizieren mit dem Programm Band In A Box“
„Band In A Box“ ist eine kommerzielle Musizier-Software, mit der man schnell Playbacks erstellen kann. Die Software eignet sich gut zum Komponieren, Arrangieren und Improvisieren.
- Einführung in die Punktnotenschrift
Kurs für Anfänger oder auch Fortgeschrittene (je nach Bedarf) - Vorstellung von Programmen, die das Erlernen der Notenschrift und den Einsatz im Musikalltag erleichtern, wie Braille Music Editor 2, Braille Music Reader…
Sylke Spielbauer, Blindeninstitut Regensburg:
„Musiktherapie mit blinden, seh- und mehrfachbehinderten Kindern und Jugendlichen“
- Workshop 1
- Workshop 2
Katharina Stroh, Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule Rodgau:
„Musik spürbar machen - mit Ohren, Körper und Seele“
In diesem Workshop werden Videoausschnitte einiger Choreographien der Tanzgruppe der Friedrich-von-Bodelschwingh Schule gezeigt. Im Anschluss werden diese mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern getanzt und die Umsetzung in deren Praxis im Grundstufenbereich diskutiert. Im Vordergrund steht hier der Spaß am Bewegen und Tanzen.
Ines Riedemann, Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Hamburg:
„Musikstunde unter der Augenbinde“
Dieser Workshop versucht die eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren und Raumerfahrungen als nicht sehende Person zu ermöglichen. Nach einer praktisch orientierten Musikstunde unter der Augenbinde werden die eigenen Wahrnehmungen reflektiert und ausgewertet. Anhand der Erlebnisse erarbeiten wir Strategien für eine konstruktive Zusammenarbeit.
Beate Hesse, Johann-Peter-Schäfer Schule Friedberg:
„Tanzen und Bewegen kann auch für Jugendliche cool sein“
Viele Jugendliche, insbesondere Jungs, finden Tanz und Bewegung zur Musik eher peinlich und „uncool“. In diesem Workshop werden einige erprobte Performances vorgestellt, bei denen auch Bewegungsmuffel zum Mitmachen motiviert werden können.
Thomas Loscher, Johann-Peter-Schäfer-Schule Friedberg
„Das iPad im Musikunterricht mit mehrfach behinderten Schülerinnen und Schülern“
Musizieren mit wenigen Bewegungen ist auch möglich. Gerade das iPad bietet verschiedene Möglichkeiten zum Einbinden von mehrfachbehinderten Schülerinnen und Schülern in musikalische Aktivitäten. In dem Workshop werden im Unterricht erprobte verschiedene kostenfreie Apps vorgestellt sowie grundsätzliche Tipps zum Umgang mit iPads im Musikunterricht gegeben.
Oliver Zenz, Friedberg:
„Musizieren mit dem Programm Band In A Box“
„Band In A Box“ ist eine kommerzielle Musizier-Software, mit der man schnell Playbacks erstellen kann. Die Software eignet sich gut zum Komponieren, Arrangieren und Improvisieren.
Tagungsprogramm
Dienstag, 4.10.2016
Mittwoch, 5.10.2016
Donnerstag, 6.10.2016
Freitag, 7.10.2016
14:30 | Kaffee | |
15:00 | Begrüßung | „Ankommen – wir arrangieren uns“ Vorstellungsrunde und Organisatorisches |
16:30 | Martin Huwyler Horst Großnick |
Punkte für Alle |
18:00 | Abendessen | |
19:00 | Bewegung und Tanz für Alle |
Mittwoch, 5.10.2016
08:30 | Frühstück | |||
09:15 | Plenum und Warm-up | |||
09:45 | A | Martin Huwyler & Horst Großnick |
Punktnotenschrift | |
B | Sylke Spielbauer | Musiktherapie Workshop 1 | ||
12:00 | Mittagessen | |||
14:30 | Kaffee | |||
15:00 | A | Martin Huwyler & Horst Großnick |
PC – Programme und Schwarzschriftnoten | |
B | Ines Riedemann | Musikstunde unter der Augenbinde | ||
C | Oliver Zenz | Band In A Box | ||
17:00 | Schulpräsentationen | |||
18:00 | Abendessen | |||
19:00 | Interdisziplinärer Fachaustausch | |||
Donnerstag, 6.10.2016
08:30 | Frühstück | |||
09:15 | Plenum und Warm-up | |||
09:45 | A | Martin Huwyler & Horst Großnick |
Punktnotenschrift – Fortsetzung | |
B | Sylke Spielbauer | Musiktherapie – Workshop 2 | ||
12:00 | Mittagessen | |||
14:30 | Kaffee | |||
15:00 | A | Katharina Stroh | „Musik spürbar machen - mit Ohren, Körper und Seele“ | |
B | Thomas Loscher | Musik mit wenig Bewegung – Das I-Pad im Musikunterricht mit mehrfach behinderten Schülerinnen und Schülern | ||
C | Beate Hesse | „Tanzen und Bewegen kann auch für Jugendliche cool sein“ | ||
17:00 | Präsentationen aus den Einrichtungen | |||
18:00 | Abendessen | |||
19:30 | „We Proudly Present“ – Präsentationen aus den Workshops | |||
Freitag, 7.10.2016
08:30 | Frühstück | |
09:45 | Wiederholung, Festigung und Erweiterung | |
10:45 | Vorstellung eigener Projekte und Berichte aus den Schulen; Offene Musikstunde | |
11:30 | Resümee und Ausblick Tagung 2017 | |
12:00 | Mittagessen und Abreise |
Nachlese
Trotz eines ausgiebigen Dialogs zum Thema „Musik ist überall, aber immer weniger in der Schule“ beim VBS-Kongress in Graz, fand auch in 2016 wieder eine Tagung der AG-Musik statt.
Da im Kongressjahr mit weniger Teilnehmern zu rechnen war und wir kein Risiko eingehen wollten, hatten wir diese Tagung mit Dozenten aus eigenen Reihen gestaltet. Außerdem war es uns sehr wichtig, einen Fokus auf die Punktnotenschrift und deren Bedeutung zu legen.
Horst Großnick (Louis-Braille- Schule Düren) bot für alle Teilnehmenden unter dem Motto „Die Braille-Musiknotenschrift ist kein Hexenwerk“ eine interessante Einführung in den Bereich der Punktnotenschrift und hatte eine Fülle von unterschiedlichen Arbeitsmaterialien für die Interessenten vorbereitet. Ziel der Veranstaltung im Plenum war es, allen Teilnehmern zu vermitteln, dass die Grundlagen dieser Schrift leicht zu erlernen sind.
Für all jene, die sich vertieft mit dem Thema befassen wollten, gab es in Workshops die Möglichkeit, das Programm BrailleMusicEditor2 kennenzulernen und damit viele Facetten der Musiknotenschrift schreibend, lesend und hörend zu erarbeiten.
Nicht zuletzt ging es auch darum, Punktschriftnoten in Schwarzschriftnoten umzuwandeln, was eine Kommunikation blinder Schülerinnen und Schüler mit ihren meist sehenden Lehrerinnen und Lehrern deutlich erleichtert.
Fazit: Die Workshops wurden sehr gut angenommen, es wurde ausdauernd gearbeitet und alle waren erstaunt über die Möglichkeiten, die das Programm BME2 der lehrenden und der lernenden Seite bietet.
Als Alternative für diejenigen, die in ihrem Berufsfeld nicht mit Punktnotenschrift arbeiten, bot Musiktherapeutin Sylke Spielbauer (Blindeninstitut Regensburg) zum Thema Musiktherapie zwei ausführliche Workshops an. Durch gemeinsames Improvisieren wurden hier die Grundlagen der musikbasierten Kommunikation erfahrbar gemacht und reflektiert. In mehreren angeleiteten Improvisationen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene musikalische Ausdrucksmöglichkeiten entdecken. Aktuelle Fallbeispiele wurden vorgetragen und diskutiert.
Das Thema „Tanz und Bewegung“ bot einen gelungenen Ausgleich und es gab hierzu Angebote für unterschiedliche Bereiche:
Sabine Heil (Hermann-Herzog-Schule Frankfurt) zeigte, wie „Musik mit Ohren, Körper und Seele spürbar“ gemacht werden kann. Sie stellte flotte Bewegungslieder für die Grundstufe vor, die sehr schnell erlernbar sind und durch ihren Aufbau intensive Körper- und Raumerfahrungen fördern.
Beate Hesse (Johann-Peter-Schäfer-Schule Friedberg) studierte unter dem Motto „Music makes the world go round“ den Poptanz „Terrific“, der für Jugendliche gut geeignet ist, ein. Der Action-Song als Kombination von Rap-Teilen mit einer Melodie im Refrain wurde schnell zum Ohrwurm für die Tanzenden. Bewegungen aus dem Streedance boten Anregung für eine schnell erlernbare Bühnenperformance.
Ines Riedemann (Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Hamburg) bot eine „Musikstunde unter der Augenbinde“ an. Diese begann mit der Auseinandersetzung mit eigenen Erwartungen und Ängsten, die innerhalb der Gruppe verbalisiert wurden. Es erforderte zunächst viel Mut der Teilnehmer/Innen sich auf das Experiment einzulassen, denn der komplette Workshop fand unter Augenbinde statt. Zentraler Bestandteil des Workshops war der Austausch über die eigene Wahrnehmung, bei denen die Referentin auch ihre ganz persönlichen Erfahrungen einbrachte.
Der Workshop begann mit einem unangekündigten Raumwechsel, der den Stressfaktor heraufsetzte. So konnten die Teilnehmenden einen Einblick in die Erlebniswelt blinder Menschen bekommen, da sie nicht mehr auf ihre sehend-gewonne Orientierung zurückgreifen konnten. Es folgte die Erarbeitung eines Tanzliedes, bei der zu Beginn eine große Anspannung der Teilnehmenden unter der Augenbinde spürbar war, die im Verlauf der Durchführung zunehmend mutiger und sicherer wurden. Der Tanz wurde gesungen, begleitet und in Bewegungen von allen rasch bewältigt.
In der anschließenden Reflexion wurde der Aufbau der Stühle und des Instrumentariums sowie das methodische Vorgehen erörtert und der Blick auf die selbständige Orientierung im Raum gelegt. Im weiteren Erfahrungsaustausch kamen zahlreiche eigene Empfindungen zur Sprache und es gab viele Fragen zu den eigenen Erlebnissen der Referentin. Ergänzt wurde dies durch einen Vortrag über die Definition von Stress, Stressarten und Bewältigungsstrategien. Außerdem wurden anhand der eigenen Erfahrungen Schlussfolgerungen zur konkreten Umsetzung im Unterricht gezogen.
Die Teilnehmenden zeigten sich vom Erlebten beeindruckt, und es konnten neue bedeutsame Kenntnisse gesammelt werden. Insgesamt empfanden alle die Erfahrung als sehr wertvoll.
Thomas Loscher (Johann-Peter- Schäfer-Schule Friedberg) zeigte in seinem Workshop „Das iPad im Musikunterricht mit mehrfach behinderten Schülerinnen und Schülern“, dass das iPad das Musizieren auch mit stark eingeschränkter Bewegungsfähigkeit möglich macht. In dem Workshop ging es darum, verschiedene iPad-Apps, die zum Musizieren genutzt werden können, kennenzulernen und vor allem ausgiebig zu erproben. Dabei konnten die Teilnehmenden Vor- und Nachteile der einzelnen Apps entdecken und im gemeinsamen Austausch Einsatzmöglichkeiten für den Musikunterricht entwickeln, die auch direkt in einer gemeinsamen Improvisation umgesetzt werden konnten.
An der Tagung gab es außerdem viel Raum für die Vorstellung von Projekten der verschiedenen Einrichtungen und für interdisziplinären Austausch. Dies wurde vielseitig und intensiv genutzt. Am Ende gab es ausschließlich positive Rückmeldungen..
Da im Kongressjahr mit weniger Teilnehmern zu rechnen war und wir kein Risiko eingehen wollten, hatten wir diese Tagung mit Dozenten aus eigenen Reihen gestaltet. Außerdem war es uns sehr wichtig, einen Fokus auf die Punktnotenschrift und deren Bedeutung zu legen.
Horst Großnick (Louis-Braille- Schule Düren) bot für alle Teilnehmenden unter dem Motto „Die Braille-Musiknotenschrift ist kein Hexenwerk“ eine interessante Einführung in den Bereich der Punktnotenschrift und hatte eine Fülle von unterschiedlichen Arbeitsmaterialien für die Interessenten vorbereitet. Ziel der Veranstaltung im Plenum war es, allen Teilnehmern zu vermitteln, dass die Grundlagen dieser Schrift leicht zu erlernen sind.
Für all jene, die sich vertieft mit dem Thema befassen wollten, gab es in Workshops die Möglichkeit, das Programm BrailleMusicEditor2 kennenzulernen und damit viele Facetten der Musiknotenschrift schreibend, lesend und hörend zu erarbeiten.
Nicht zuletzt ging es auch darum, Punktschriftnoten in Schwarzschriftnoten umzuwandeln, was eine Kommunikation blinder Schülerinnen und Schüler mit ihren meist sehenden Lehrerinnen und Lehrern deutlich erleichtert.
Fazit: Die Workshops wurden sehr gut angenommen, es wurde ausdauernd gearbeitet und alle waren erstaunt über die Möglichkeiten, die das Programm BME2 der lehrenden und der lernenden Seite bietet.
Als Alternative für diejenigen, die in ihrem Berufsfeld nicht mit Punktnotenschrift arbeiten, bot Musiktherapeutin Sylke Spielbauer (Blindeninstitut Regensburg) zum Thema Musiktherapie zwei ausführliche Workshops an. Durch gemeinsames Improvisieren wurden hier die Grundlagen der musikbasierten Kommunikation erfahrbar gemacht und reflektiert. In mehreren angeleiteten Improvisationen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene musikalische Ausdrucksmöglichkeiten entdecken. Aktuelle Fallbeispiele wurden vorgetragen und diskutiert.
Das Thema „Tanz und Bewegung“ bot einen gelungenen Ausgleich und es gab hierzu Angebote für unterschiedliche Bereiche:
Sabine Heil (Hermann-Herzog-Schule Frankfurt) zeigte, wie „Musik mit Ohren, Körper und Seele spürbar“ gemacht werden kann. Sie stellte flotte Bewegungslieder für die Grundstufe vor, die sehr schnell erlernbar sind und durch ihren Aufbau intensive Körper- und Raumerfahrungen fördern.
Beate Hesse (Johann-Peter-Schäfer-Schule Friedberg) studierte unter dem Motto „Music makes the world go round“ den Poptanz „Terrific“, der für Jugendliche gut geeignet ist, ein. Der Action-Song als Kombination von Rap-Teilen mit einer Melodie im Refrain wurde schnell zum Ohrwurm für die Tanzenden. Bewegungen aus dem Streedance boten Anregung für eine schnell erlernbare Bühnenperformance.
Ines Riedemann (Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte Hamburg) bot eine „Musikstunde unter der Augenbinde“ an. Diese begann mit der Auseinandersetzung mit eigenen Erwartungen und Ängsten, die innerhalb der Gruppe verbalisiert wurden. Es erforderte zunächst viel Mut der Teilnehmer/Innen sich auf das Experiment einzulassen, denn der komplette Workshop fand unter Augenbinde statt. Zentraler Bestandteil des Workshops war der Austausch über die eigene Wahrnehmung, bei denen die Referentin auch ihre ganz persönlichen Erfahrungen einbrachte.
Der Workshop begann mit einem unangekündigten Raumwechsel, der den Stressfaktor heraufsetzte. So konnten die Teilnehmenden einen Einblick in die Erlebniswelt blinder Menschen bekommen, da sie nicht mehr auf ihre sehend-gewonne Orientierung zurückgreifen konnten. Es folgte die Erarbeitung eines Tanzliedes, bei der zu Beginn eine große Anspannung der Teilnehmenden unter der Augenbinde spürbar war, die im Verlauf der Durchführung zunehmend mutiger und sicherer wurden. Der Tanz wurde gesungen, begleitet und in Bewegungen von allen rasch bewältigt.
In der anschließenden Reflexion wurde der Aufbau der Stühle und des Instrumentariums sowie das methodische Vorgehen erörtert und der Blick auf die selbständige Orientierung im Raum gelegt. Im weiteren Erfahrungsaustausch kamen zahlreiche eigene Empfindungen zur Sprache und es gab viele Fragen zu den eigenen Erlebnissen der Referentin. Ergänzt wurde dies durch einen Vortrag über die Definition von Stress, Stressarten und Bewältigungsstrategien. Außerdem wurden anhand der eigenen Erfahrungen Schlussfolgerungen zur konkreten Umsetzung im Unterricht gezogen.
Die Teilnehmenden zeigten sich vom Erlebten beeindruckt, und es konnten neue bedeutsame Kenntnisse gesammelt werden. Insgesamt empfanden alle die Erfahrung als sehr wertvoll.
Thomas Loscher (Johann-Peter- Schäfer-Schule Friedberg) zeigte in seinem Workshop „Das iPad im Musikunterricht mit mehrfach behinderten Schülerinnen und Schülern“, dass das iPad das Musizieren auch mit stark eingeschränkter Bewegungsfähigkeit möglich macht. In dem Workshop ging es darum, verschiedene iPad-Apps, die zum Musizieren genutzt werden können, kennenzulernen und vor allem ausgiebig zu erproben. Dabei konnten die Teilnehmenden Vor- und Nachteile der einzelnen Apps entdecken und im gemeinsamen Austausch Einsatzmöglichkeiten für den Musikunterricht entwickeln, die auch direkt in einer gemeinsamen Improvisation umgesetzt werden konnten.
An der Tagung gab es außerdem viel Raum für die Vorstellung von Projekten der verschiedenen Einrichtungen und für interdisziplinären Austausch. Dies wurde vielseitig und intensiv genutzt. Am Ende gab es ausschließlich positive Rückmeldungen..