Die AG Religionen und Ethik
AG Leitung Religion und Ethik
Maria Dreyer
c/o Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg. HA Schule und Religionsunterricht
Bamberg
Mobil: Mobil: 0170 / 572 96 14
E-Mail
Maria Dreyer
c/o Erzbischöfliches Ordinariat Bamberg. HA Schule und Religionsunterricht
Bamberg
Mobil: Mobil: 0170 / 572 96 14
Die Positionen der AG
Religion und Ethik (Philosophie, Religionskunde, etc.) – eigentlich im Schulleben oft nur ein Randbereich und dennoch wichtig! Die unterrichtenden Personen führen nicht selten ein Einzelkämpferdasein und Unterrichtshilfen im Bereich blind/sehbehindert sind rar.
Neben „Evangelischen“ und „Katholischen“ sind Schülerinnen und Schüler ohne Bekenntnis, und nicht christlicher Religionszugehörigkeit sind fester Bestandteil unseres schulischen Alltags.
Das Zusammenleben von Menschen verschiedenen Glaubens ist eine Herausforderung. Es darf dabei nicht zu einer undifferenzierten Gleichmacherei kommen („Hauptsache du glaubst etwas!“), sondern ein respektvoller Umgang mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und religiösen Überzeugungen muss das Ziel sein. Dazu benötigen wir Lehrkräfte eine ausreichende Kenntnis über religiöse Entwürfe und ein hohes Reflexionsniveau bezüglich unserer eigenen religiösen Prägung und Überzeugung. Um dies zu erreichen und auszuweiten sind Fortbildungen und der gemeinsame Austausch dringend notwendig.
Nicht nur die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die tägliche Begegnung mit unseren Schülerinnen und Schülern zeugt von der Bedeutung und Wichtigkeit von Religion und Ethik. Elementare Lebensfragen beschäftigen junge Menschen! Wir als erziehende Personen sind herausgefordert, unsere Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach Antworten kompetent zu begleiten und selber Antworten anzubieten. Dazu bedarf es einer angemessenen Übersetzung der Weisheiten und Erkenntnisse, die die Religionen bereithalten. Hinzukommt die mit Recht immer wieder geforderte Reflexion und Vermittlung von Werten. Nicht zuletzt sind religiöse Überzeugungen von großer Bedeutung für die Fähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler mit ihrer Sehbeeinträchtigung zu kommen (Welchen Sinn hat mein Leben? Wie kann Gott das zulassen? Welchen Wert habe ich? ...)! Mit diesen Themen sind nicht nur die Lehrkräfte konfrontiert, die Religion und Ethik unterrichten, sondern auch das pädagogische Personal in Tagesstätten und Internaten.
Aus diesen knapp dargestellten Überlegungen ergeben sich zwei Schwerpunkte für die Arbeit der AG Religionen und Ethik:
Zum einen die Weiterentwicklung und Verbesserung für den Religions- und Ethikunterricht (didaktische Konzepte, Methoden, theologische Reflexion).
Zum anderen die Förderung des interreligiösen Dialogs und kompetente Informationen über Religionen. Durch Austausch und Weiterbildung für einen angemessenen Unterricht in einer multireligiösen Gesellschaft wird das gesamte Schulleben in den Blick genommen.
Wie oben angedeutet, soll sich die Arbeit der AG nicht nur auf den Bereich des Fachunterrichts erstrecken, sondern das gesamte pädagogische Personal (Erzieherinnen und Erzieher, Förderlehrer, etc.) im Blick haben. Wie kann ich in einer Internatsgruppe mit dem Tod eines Kindes umgehen? Wie kann ich auf religiöse Fragen angemessen antworten. Wie gehe ich „richtig“ mit Kindern muslimischen oder jüdischen Glaubens um? Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten für das Schulleben? Solche und ähnliche Themen sollen Gegenstand von Fortbildungen oder Tagungen werden.
Was uns noch so im Kopf herumspukt:
Kreative Unterrichtsmethoden für Religionsunterricht und Ethik (z.B. Bibliolog); Religionsunterricht und Ethik als Förderraum für soziale Kompetenzen; Religionsunterricht und Ethik unter den Bedingungen der Inklusion; wie kann man religiöse Feste gemeinsam feiern; oder inhaltliche Seminare zu Themen wie
„Umgang mit Tod und Sterben“, „Fragen nach dem Sinn des Lebens“, „Verarbeitung von Lebenskrisen – z.B. Erblindung“.
Neben „Evangelischen“ und „Katholischen“ sind Schülerinnen und Schüler ohne Bekenntnis, und nicht christlicher Religionszugehörigkeit sind fester Bestandteil unseres schulischen Alltags.
Das Zusammenleben von Menschen verschiedenen Glaubens ist eine Herausforderung. Es darf dabei nicht zu einer undifferenzierten Gleichmacherei kommen („Hauptsache du glaubst etwas!“), sondern ein respektvoller Umgang mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und religiösen Überzeugungen muss das Ziel sein. Dazu benötigen wir Lehrkräfte eine ausreichende Kenntnis über religiöse Entwürfe und ein hohes Reflexionsniveau bezüglich unserer eigenen religiösen Prägung und Überzeugung. Um dies zu erreichen und auszuweiten sind Fortbildungen und der gemeinsame Austausch dringend notwendig.
Nicht nur die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die tägliche Begegnung mit unseren Schülerinnen und Schülern zeugt von der Bedeutung und Wichtigkeit von Religion und Ethik. Elementare Lebensfragen beschäftigen junge Menschen! Wir als erziehende Personen sind herausgefordert, unsere Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach Antworten kompetent zu begleiten und selber Antworten anzubieten. Dazu bedarf es einer angemessenen Übersetzung der Weisheiten und Erkenntnisse, die die Religionen bereithalten. Hinzukommt die mit Recht immer wieder geforderte Reflexion und Vermittlung von Werten. Nicht zuletzt sind religiöse Überzeugungen von großer Bedeutung für die Fähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler mit ihrer Sehbeeinträchtigung zu kommen (Welchen Sinn hat mein Leben? Wie kann Gott das zulassen? Welchen Wert habe ich? ...)! Mit diesen Themen sind nicht nur die Lehrkräfte konfrontiert, die Religion und Ethik unterrichten, sondern auch das pädagogische Personal in Tagesstätten und Internaten.
Aus diesen knapp dargestellten Überlegungen ergeben sich zwei Schwerpunkte für die Arbeit der AG Religionen und Ethik:
Zum einen die Weiterentwicklung und Verbesserung für den Religions- und Ethikunterricht (didaktische Konzepte, Methoden, theologische Reflexion).
Zum anderen die Förderung des interreligiösen Dialogs und kompetente Informationen über Religionen. Durch Austausch und Weiterbildung für einen angemessenen Unterricht in einer multireligiösen Gesellschaft wird das gesamte Schulleben in den Blick genommen.
Wie oben angedeutet, soll sich die Arbeit der AG nicht nur auf den Bereich des Fachunterrichts erstrecken, sondern das gesamte pädagogische Personal (Erzieherinnen und Erzieher, Förderlehrer, etc.) im Blick haben. Wie kann ich in einer Internatsgruppe mit dem Tod eines Kindes umgehen? Wie kann ich auf religiöse Fragen angemessen antworten. Wie gehe ich „richtig“ mit Kindern muslimischen oder jüdischen Glaubens um? Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten für das Schulleben? Solche und ähnliche Themen sollen Gegenstand von Fortbildungen oder Tagungen werden.
Was uns noch so im Kopf herumspukt:
Kreative Unterrichtsmethoden für Religionsunterricht und Ethik (z.B. Bibliolog); Religionsunterricht und Ethik als Förderraum für soziale Kompetenzen; Religionsunterricht und Ethik unter den Bedingungen der Inklusion; wie kann man religiöse Feste gemeinsam feiern; oder inhaltliche Seminare zu Themen wie
„Umgang mit Tod und Sterben“, „Fragen nach dem Sinn des Lebens“, „Verarbeitung von Lebenskrisen – z.B. Erblindung“.
1) Religionen und Ethik unter den Bedingungen der postmodernen Gesellschaft
Individualisierung, Wertepluralismus, Internationalisierung, „fluide Gesellschaft“ und eine kritische Distanz zur Kirche kennzeichnen unsere Gesellschaft.
Die daraus resultierenden Freiheiten und Entscheidungsmöglichkeiten eröffnen den jungen Menschen eine Vielzahl an Möglichkeiten – fordern auf der anderen Seite auch Ich-Stärke, soziale Kompetenzen und Fähigkeit zu verantwortlichen Entscheidungen, die immer wieder aktuell gefällt werden müssen. Die Freiheit eines weitgehend selbstgestalteten Lebens bedeutet, dass aus der Vielzahl an Orientierungsmöglich-keiten immer wieder eine Auswahl getroffen werden muss.
Die Autorität der Kirchen und Religionen – wie alle anderen Autoritäten – bestehen nicht mehr per se. Sie müssen ihre Evidenz unter Beweis stellen und sich bewähren. Zu dem ist bedeutungsvoll, dass eine kirchliche und religiöse Sozialisation oft nur wenig vorhanden ist bzw. ganz fehlt. Innerhalb dieses Rahmens sind die klassischen religiösen Fragen jedoch durchaus virulent!
Die digitale Technik ermöglicht den Menschen einen Zugang (und das jederzeit) zu verschiedensten religiösen, philosophischen und angeblich sinnstiftenden Inhalten. Hieraus ergibt sich, dass bestimmte Kompetenzen in weit größerem Maße gefördert werden müssen als noch vor 20 Jahren. Zum einen benötigen junge Menschen die Fähigkeit, möglichst kompetent verschiedene ethische und religiöse Inhalte beurteilen zu können. Vor allem die Beeinflussung durch fundamentalistische Gruppen jedweder Religionen ist eine große Gefährdung, da diese eine starke Präsenz im Internet zeigen. Eine solche kritische Beurteilungsfähigkeit zu vermitteln stellt eine große Herausforderung dar. Die Fähigkeit zum kritischen Denken ist wichtiger denn je und deren Vermittlung als eine Aufgabe des Religions- und Ethikunterrichts festzuhalten. Zum anderen ist unseres Erachtens hierfür unbedingt der direkte persönliche Bezug, die direkte Begegnung und Auseinandersetzung mit Menschen und deren religiösen, ethischen, sinngebenden Überzeugungen notwendig. Das Stichwort „Vorbild“ sei hier erwähnt. Dieser Aufgabe müssen wir uns als Lehrkräfte in den Fächern Religion und Ethik unbedingt stellen.
2) Die plurale Realität an unseren Bildungseinrichtungen
Schülerinnen und Schüler ohne Bekenntnis und nicht christlicher Religionszugehörigkeit neben traditionell geprägten Christinnen und Christen sind fester Bestandteil unseres schulischen Alltags.
Dieses Zusammenleben von Menschen verschiedenen Glaubens ist eine Herausforderung. Es darf dabei nicht zu einer undifferenzierten Gleichmacherei kommen („Hauptsache du glaubst etwas!“), sondern ein respektvoller Umgang mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und religiösen Überzeugungen muss das Ziel sein. Dazu benötigen wir Lehrkräfte eine ausreichende Kenntnis über religiöse Entwürfe und ein hohes Reflexionsniveau bezüglich unserer eigenen religiösen Prägung und Überzeugung. Um dies zu erreichen und auszuweiten sind Fortbildungen und der gemeinsame Austausch dringend notwendig.
3) Werte und menschliche Grundfragen
Nicht nur die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die tägliche Begegnung mit unseren Schülerinnen und Schülern zeugt von der Bedeutung und Wichtigkeit von Religion und Ethik. Elementare Lebensfragen beschäftigen junge Menschen! Wir als erziehende Personen sind herausgefordert, unsere Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach Antworten kompetent zu begleiten und selber Antworten anzubieten. Dazu bedarf es einer angemessenen Übersetzung der Weisheiten und Erkenntnisse, die die Religionen bereithalten.
Hinzukommt die mit Recht immer wieder geforderte Reflexion und Vermittlung von Werten. Das beinhaltet das Wissen darum, dass wir Menschen Verantwortung für unser Tun haben.
Nicht zuletzt sind religiöse und existentielle Überzeugungen von großer Bedeutung für die Fähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler mit ihrer Sehbeeinträchtigung zurecht zu kommen (Welchen Sinn hat mein Leben? Wie kann Gott das zulassen? Welchen Wert habe ich? ...)! Mit diesen Themen sind nicht nur die Lehrkräfte konfrontiert, die Religion und Ethik unterrichten, sondern auch das pädagogische Personal in Tagesstätten und Internaten.
4) Die besondere Situation an Bildungseinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte
Der Religions- und Ethikunterricht stellt eine große Anforderung an die Qualifikation der unterrichtenden Person. Fundierte theologische und philosophische Qualitäten benötigen daneben unverzichtbar das sonderpädagogische Fachwissen.
Aufgrund der geringen Zahl der Schülerinnen und Schüler ist ein getrennter Unterricht der Schülerschaft mit verschiedenen Religionszugehörigkeiten nicht immer möglich. Daher bekommt der interreligiöse Dialog eine sehr große Bedeutung.
Die geringen Klassengrößen machen einen jahrgangsübergreifenden Unterricht in den Fächern Religion und Ethik an fast allen Schulen notwendig. Hinzu tritt häufig eine große Breite an intellektuellen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Beides erschwert das Unterrichten und stellt zusätzliche Anforderungen an die Lehrkraft.
Mehr als an Regelschulen sind die Lehrkräfte als Ansprechpartner in Fragen, die das Anderssein und das Leiden betreffen („Warum bin ich anders. Als meine Altersgenossen? Warum bin gerade ich blind/sehbehindert?“) gefordert.
Gerade in der Thematik der Fähigkeit, seine Sehbeeinträchtigung zu akzeptieren und einen Weg des Umgangs mit ihr zu finden, sehen wir eine große Aufgabe für den Religions- und Ethikunterricht. In vielen Themen der Lehrpläne finden sich hierfür geeignete Anknüpfungspunkte.
Die seelsorgerliche Dimension des pädagogischen Handelns ist an unseren Einrichtungen von großer Bedeutung!
5) Aufgaben und Arbeitsfelder der AG-Religionspädagogik
Angesichts der beschriebenen Situation des Religions- und Ethikunterrichts sind regelmäßige Fortbildungen für Lehrkräfte von großer Bedeutung. Diese werden von der AG veranstaltet mit den Schwerpunkten der sonderpädagogische Qualifizierung für kirchliche Lehrkräfte und der theologischen Qualifizierung staatliche Lehrkräfte. In diesem Zusammenhang ist auch der Austausch von sehbehindertengerechtem und blindengerechtem Unterrichtsmaterial und Unterrichtsmethoden von großer Bedeutung. Die Nutzung digitaler Medien steht hier stark im Focus!
Darüber hinaus wird eine verstärkte Vernetzung der unterrichtenden Personen angestrebt
Die AG versteht sich außerdem als Ansprechpartner für alle MitarbeiterInnen an Blinden und Sehbehindertenschulen bezüglich Fragen der religiösen Erziehung und ist hierfür gerne beratend tätig.
Zudem sehen wir es als unsere Aufgabe an, gegenüber den Landeskirchen, den Bistümern und den schulleitenden Organen die Bedeutung und die Situation des Religions- und Ethikunterrichts an Blinden - und Sehbehindertenschulen zur Sprache zu bringen.
Nicht nur Religions- und Ethikunterricht!
Wie oben angedeutet, soll sich die Arbeit der AG nicht nur auf den Bereich des Fachunterrichts erstrecken, sondern das gesamte pädagogische Personal (Erzieherinnen und Erzieher, Förderlehrer, etc.) im Blick haben. Wie kann ich in einer Internatsgruppe mit dem Tod eines Kindes umgehen? Wie kann ich auf religiöse Fragen angemessen antworten. Wie gehe ich „richtig“ mit Kindern muslimischen oder jüdischen Glaubens um? Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten für das Schulleben? Solche und ähnliche Themen sind Gegenstand von Fortbildungen oder Tagungen.
6) Thesen zur ökumenischen und interreligiösen Praxis an den Schulen
• Hinsichtlich der verschiedene christlichen Konfessionen, Religionen und indivi-dueller Lebensentwürfe ist eine Praxis anzustreben, die das Schlagwort der „versöhnten Verschiedenheit“ beschreibt.
• Die verschiedenen Traditionen stehen gleichwertig nebeneinander und sollen auch in den Schulen Raum haben.
• Eine konfessionsübergreifende Zusammenarbeit bei Gottesdiensten, Einkehrta-gen und anderen Projekten erscheint als selbstverständlich und ist zu fördern. Das Gleiche gilt für Religionsübergreifende Angebote.
• Ein konfessionsübergreifender Unterricht in den ersten Jahrgangsstufen und bei mehrfachbehinderten Jugendlichen ist sinnvoll.
Elisabeth Hidding, Ulrich Jung
Individualisierung, Wertepluralismus, Internationalisierung, „fluide Gesellschaft“ und eine kritische Distanz zur Kirche kennzeichnen unsere Gesellschaft.
Die daraus resultierenden Freiheiten und Entscheidungsmöglichkeiten eröffnen den jungen Menschen eine Vielzahl an Möglichkeiten – fordern auf der anderen Seite auch Ich-Stärke, soziale Kompetenzen und Fähigkeit zu verantwortlichen Entscheidungen, die immer wieder aktuell gefällt werden müssen. Die Freiheit eines weitgehend selbstgestalteten Lebens bedeutet, dass aus der Vielzahl an Orientierungsmöglich-keiten immer wieder eine Auswahl getroffen werden muss.
Die Autorität der Kirchen und Religionen – wie alle anderen Autoritäten – bestehen nicht mehr per se. Sie müssen ihre Evidenz unter Beweis stellen und sich bewähren. Zu dem ist bedeutungsvoll, dass eine kirchliche und religiöse Sozialisation oft nur wenig vorhanden ist bzw. ganz fehlt. Innerhalb dieses Rahmens sind die klassischen religiösen Fragen jedoch durchaus virulent!
Die digitale Technik ermöglicht den Menschen einen Zugang (und das jederzeit) zu verschiedensten religiösen, philosophischen und angeblich sinnstiftenden Inhalten. Hieraus ergibt sich, dass bestimmte Kompetenzen in weit größerem Maße gefördert werden müssen als noch vor 20 Jahren. Zum einen benötigen junge Menschen die Fähigkeit, möglichst kompetent verschiedene ethische und religiöse Inhalte beurteilen zu können. Vor allem die Beeinflussung durch fundamentalistische Gruppen jedweder Religionen ist eine große Gefährdung, da diese eine starke Präsenz im Internet zeigen. Eine solche kritische Beurteilungsfähigkeit zu vermitteln stellt eine große Herausforderung dar. Die Fähigkeit zum kritischen Denken ist wichtiger denn je und deren Vermittlung als eine Aufgabe des Religions- und Ethikunterrichts festzuhalten. Zum anderen ist unseres Erachtens hierfür unbedingt der direkte persönliche Bezug, die direkte Begegnung und Auseinandersetzung mit Menschen und deren religiösen, ethischen, sinngebenden Überzeugungen notwendig. Das Stichwort „Vorbild“ sei hier erwähnt. Dieser Aufgabe müssen wir uns als Lehrkräfte in den Fächern Religion und Ethik unbedingt stellen.
2) Die plurale Realität an unseren Bildungseinrichtungen
Schülerinnen und Schüler ohne Bekenntnis und nicht christlicher Religionszugehörigkeit neben traditionell geprägten Christinnen und Christen sind fester Bestandteil unseres schulischen Alltags.
Dieses Zusammenleben von Menschen verschiedenen Glaubens ist eine Herausforderung. Es darf dabei nicht zu einer undifferenzierten Gleichmacherei kommen („Hauptsache du glaubst etwas!“), sondern ein respektvoller Umgang mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und religiösen Überzeugungen muss das Ziel sein. Dazu benötigen wir Lehrkräfte eine ausreichende Kenntnis über religiöse Entwürfe und ein hohes Reflexionsniveau bezüglich unserer eigenen religiösen Prägung und Überzeugung. Um dies zu erreichen und auszuweiten sind Fortbildungen und der gemeinsame Austausch dringend notwendig.
3) Werte und menschliche Grundfragen
Nicht nur die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die tägliche Begegnung mit unseren Schülerinnen und Schülern zeugt von der Bedeutung und Wichtigkeit von Religion und Ethik. Elementare Lebensfragen beschäftigen junge Menschen! Wir als erziehende Personen sind herausgefordert, unsere Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach Antworten kompetent zu begleiten und selber Antworten anzubieten. Dazu bedarf es einer angemessenen Übersetzung der Weisheiten und Erkenntnisse, die die Religionen bereithalten.
Hinzukommt die mit Recht immer wieder geforderte Reflexion und Vermittlung von Werten. Das beinhaltet das Wissen darum, dass wir Menschen Verantwortung für unser Tun haben.
Nicht zuletzt sind religiöse und existentielle Überzeugungen von großer Bedeutung für die Fähigkeit unserer Schülerinnen und Schüler mit ihrer Sehbeeinträchtigung zurecht zu kommen (Welchen Sinn hat mein Leben? Wie kann Gott das zulassen? Welchen Wert habe ich? ...)! Mit diesen Themen sind nicht nur die Lehrkräfte konfrontiert, die Religion und Ethik unterrichten, sondern auch das pädagogische Personal in Tagesstätten und Internaten.
4) Die besondere Situation an Bildungseinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte
Der Religions- und Ethikunterricht stellt eine große Anforderung an die Qualifikation der unterrichtenden Person. Fundierte theologische und philosophische Qualitäten benötigen daneben unverzichtbar das sonderpädagogische Fachwissen.
Aufgrund der geringen Zahl der Schülerinnen und Schüler ist ein getrennter Unterricht der Schülerschaft mit verschiedenen Religionszugehörigkeiten nicht immer möglich. Daher bekommt der interreligiöse Dialog eine sehr große Bedeutung.
Die geringen Klassengrößen machen einen jahrgangsübergreifenden Unterricht in den Fächern Religion und Ethik an fast allen Schulen notwendig. Hinzu tritt häufig eine große Breite an intellektuellen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler. Beides erschwert das Unterrichten und stellt zusätzliche Anforderungen an die Lehrkraft.
Mehr als an Regelschulen sind die Lehrkräfte als Ansprechpartner in Fragen, die das Anderssein und das Leiden betreffen („Warum bin ich anders. Als meine Altersgenossen? Warum bin gerade ich blind/sehbehindert?“) gefordert.
Gerade in der Thematik der Fähigkeit, seine Sehbeeinträchtigung zu akzeptieren und einen Weg des Umgangs mit ihr zu finden, sehen wir eine große Aufgabe für den Religions- und Ethikunterricht. In vielen Themen der Lehrpläne finden sich hierfür geeignete Anknüpfungspunkte.
Die seelsorgerliche Dimension des pädagogischen Handelns ist an unseren Einrichtungen von großer Bedeutung!
5) Aufgaben und Arbeitsfelder der AG-Religionspädagogik
Angesichts der beschriebenen Situation des Religions- und Ethikunterrichts sind regelmäßige Fortbildungen für Lehrkräfte von großer Bedeutung. Diese werden von der AG veranstaltet mit den Schwerpunkten der sonderpädagogische Qualifizierung für kirchliche Lehrkräfte und der theologischen Qualifizierung staatliche Lehrkräfte. In diesem Zusammenhang ist auch der Austausch von sehbehindertengerechtem und blindengerechtem Unterrichtsmaterial und Unterrichtsmethoden von großer Bedeutung. Die Nutzung digitaler Medien steht hier stark im Focus!
Darüber hinaus wird eine verstärkte Vernetzung der unterrichtenden Personen angestrebt
Die AG versteht sich außerdem als Ansprechpartner für alle MitarbeiterInnen an Blinden und Sehbehindertenschulen bezüglich Fragen der religiösen Erziehung und ist hierfür gerne beratend tätig.
Zudem sehen wir es als unsere Aufgabe an, gegenüber den Landeskirchen, den Bistümern und den schulleitenden Organen die Bedeutung und die Situation des Religions- und Ethikunterrichts an Blinden - und Sehbehindertenschulen zur Sprache zu bringen.
Nicht nur Religions- und Ethikunterricht!
Wie oben angedeutet, soll sich die Arbeit der AG nicht nur auf den Bereich des Fachunterrichts erstrecken, sondern das gesamte pädagogische Personal (Erzieherinnen und Erzieher, Förderlehrer, etc.) im Blick haben. Wie kann ich in einer Internatsgruppe mit dem Tod eines Kindes umgehen? Wie kann ich auf religiöse Fragen angemessen antworten. Wie gehe ich „richtig“ mit Kindern muslimischen oder jüdischen Glaubens um? Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten für das Schulleben? Solche und ähnliche Themen sind Gegenstand von Fortbildungen oder Tagungen.
6) Thesen zur ökumenischen und interreligiösen Praxis an den Schulen
• Hinsichtlich der verschiedene christlichen Konfessionen, Religionen und indivi-dueller Lebensentwürfe ist eine Praxis anzustreben, die das Schlagwort der „versöhnten Verschiedenheit“ beschreibt.
• Die verschiedenen Traditionen stehen gleichwertig nebeneinander und sollen auch in den Schulen Raum haben.
• Eine konfessionsübergreifende Zusammenarbeit bei Gottesdiensten, Einkehrta-gen und anderen Projekten erscheint als selbstverständlich und ist zu fördern. Das Gleiche gilt für Religionsübergreifende Angebote.
• Ein konfessionsübergreifender Unterricht in den ersten Jahrgangsstufen und bei mehrfachbehinderten Jugendlichen ist sinnvoll.
Elisabeth Hidding, Ulrich Jung
Fortbildungen 2014
Veranstaltungen bieten wir für 2014 nicht an ABER:
Unterrichtende in den Fächern Religion (katholisch, evangelisch oder muslimisch) und Ethik im Förderbereich blind-sehbehindert arbeiten verteilt über das ganze Land – und man „arbeitet so vor sich hin“! Deshalb möchten wir als AG Religionen und Ethik eine Möglichkeit schaffen, mehr von einander zu erfahren.
Deshalb werden wir 2014 mit einem Newsletter zum Religions- und Ethikunterricht starten. Zum einen stellen wir darin Material zu verschiedenen Themen (Partnerschaft im RU - RU und digitale Technik - Bibliolog - ...) zusammen und geben Anregungen und Unterrichtsvorschläge weiter. Zum anderen soll dies eine Plattform werden, über die sich Unterrichtende in den entsprechenden Fächern auch gegenseitig austauschen können. Wer interessante Inhalte, Veranstaltungen, Literatur etc. hat, kann sie uns zusenden und wir verteilen diese dann über den Newsletter.
Außerdem sind wir für Anregungen dankbar, was Sie interessiert. Welche Themen sind für Sie aktuell oder brennen unter den Nägeln? Die Bildungslandschaft in Deutschland ist doch sehr unterschiedlich, gerade was unsere Fächer anbelangt. Um darauf eingehen zu können, brauchen wir Rückmeldungen und Anregungen.
Natürlich gilt das Angebot auch für Lehrkräfte, die in der Integration tätig sind. Sie dürfen dieses Angebot sehr gerne an diese Personen weitergeben!
Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte, sende uns (Ulrich Jung, Nürnberg oder Elisabeth Hidding, Düsseldorf) bitte eine Email zu. Oder kennen Sie andere Kolleginnen und Kollegen, die Interesse haben könnten? Bitte machen Sie ein wenig Werbung!
Unterrichtende in den Fächern Religion (katholisch, evangelisch oder muslimisch) und Ethik im Förderbereich blind-sehbehindert arbeiten verteilt über das ganze Land – und man „arbeitet so vor sich hin“! Deshalb möchten wir als AG Religionen und Ethik eine Möglichkeit schaffen, mehr von einander zu erfahren.
Deshalb werden wir 2014 mit einem Newsletter zum Religions- und Ethikunterricht starten. Zum einen stellen wir darin Material zu verschiedenen Themen (Partnerschaft im RU - RU und digitale Technik - Bibliolog - ...) zusammen und geben Anregungen und Unterrichtsvorschläge weiter. Zum anderen soll dies eine Plattform werden, über die sich Unterrichtende in den entsprechenden Fächern auch gegenseitig austauschen können. Wer interessante Inhalte, Veranstaltungen, Literatur etc. hat, kann sie uns zusenden und wir verteilen diese dann über den Newsletter.
Außerdem sind wir für Anregungen dankbar, was Sie interessiert. Welche Themen sind für Sie aktuell oder brennen unter den Nägeln? Die Bildungslandschaft in Deutschland ist doch sehr unterschiedlich, gerade was unsere Fächer anbelangt. Um darauf eingehen zu können, brauchen wir Rückmeldungen und Anregungen.
Natürlich gilt das Angebot auch für Lehrkräfte, die in der Integration tätig sind. Sie dürfen dieses Angebot sehr gerne an diese Personen weitergeben!
Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte, sende uns (Ulrich Jung, Nürnberg oder Elisabeth Hidding, Düsseldorf) bitte eine Email zu. Oder kennen Sie andere Kolleginnen und Kollegen, die Interesse haben könnten? Bitte machen Sie ein wenig Werbung!